Köln (s&c) – Am Abend des 20. März spielte sich in der Nähe des Zülpicher Platzes eine kleine Tragödie ab. Zu später Stunde wurde Abelarda Ibrahimovic Klausthal (Name aus Privatsgründen geändert) in das Kölner-Krankenhaus eingeliefert. Sie verfügte über starke Hämatome an Beinen und Armen und klagte über Atemprobleme, berichtete ein Pressesprecher am Morgen. Die 28-Jährige sei beim stündlichen Facebook-Scrollen auf diverse Werbefilme von Sommer&Co gestoßen und sei Zeugen zufolge kurze Zeit später vom Hocker gefegt worden. Also wortwörtlich. Die Werbefilme waren so gut, sie fiel von ihrem Hocker. Unglücklicherweise kaute sie zu dem Zeitpunkt ein Kaugummi der Marke Bobba Knobba (Name geändert) und verschluckte sich an diesem. Beim Fall zu Boden kam es auch zu einer temporären Luftröhrenverstopfung. Im Internet führte der Vorfall zu einem riesigen Shitstorm unter mehreren Twitter-Usern. „Was die wohl für Techniken benutzt haben?“, schrieb @123HasePups. Auch @Stormtrooper wollte es genauer wissen: „Die Presse scheint sich nur für das Mädchen zu interessieren, aber was doch wirklich wichtig ist, ist die Frage nach der Art der Werbefilme! War es ein ABL-Clip? Und handelte es sich um einen B2B- oder B2C-Film?“ Was für die meisten nach Fachchinesisch klingt, entpuppt sich in Wahrheit als Fachsimpeleien eines Marketingstrategen. Wir fragten nach. @Stormtrooper schrieb in einer Mail: „Bei B2B-Werbung, Business To Business, handelt es sich um Marketing, welches sich an Firmen und Businessvorstände richtet, bei B2C, Business To Consumer, um Werbung der breiten Masse. Was ABL bedeutet, weiß ich selbst nicht so genau, aber das Wort benutzen meine Kollegen oft auf der Arbeit.“ In Wirklichkeit handelte es sich bei den Werbefilme wohl um Online-Spots für eine Spargelschäler-Produktionsfirma, was auch den diesjährigen Spargelschäler-Boom im Frühling erklären “wird”. Werbefilme sind ja bekannt dafür, gekonnt Aufmerksamkeit auf die Produkte zu lenken und dadurch die Absatzzahlen zu steigern. Werbefilme / Online-Spots seien quasi eine Art Dokumentation im werblichen Sinne. Im Gegensatz zu Erklärvideos, die meist animiert sind, gäbe es ein „Call To Action“, dass jedem etwas sagen sollte, der versucht allgemein mal in seinem Leben Geld zu verdienen. Die Bezeichnung beschreibt das Verfahren, am Ende eines Werbefilms zur Interaktion aufzurufen, also um ein Follower zu gewinnen, Fragen zu stellen oder dem Zuschauer davon zu erzählen, an welchen außerordentlich tollen Spielen oder Wettbewerben er oder sie teilnehmen kann oder auch zum Kauf aufzurufen. Es ist quasi das virtuelle Händeschütteln. „Call To Action“ auf einer Facebook-Seite oder als Pre-Roll-Ad bei YouTube etc., soll so zum Beispiel die Klickrate um deutlich über 100% erhöhen. Bei Klausthal erhöhte sich nur das Potenzial der unbedachten Selbstverletzung. In der Verfechtung des Vorfalls erklärte Klausthal, die Werbefilme seien so besonders gewesen, etwas ähnliches hätte sie noch nie gesehen, die sprühende Kreativität und auch die Technikeinsetzung wären so gut, sie würde sich freiwillig nochmal vom Hocker werfen. Der Film verfügte nicht nur über eine Oscar-reife Story und Musikkompositionen, nein, die 30-Sekunden-Clips verfügten auch über ein Bomben-Cast, Colorgrading und Kameratechniken und einer ausgefallenen Schnitt-Sound-Kombi, die seinesgleichen sucht. Wie immer haben natürlich auch schon die Amerikaner etliche Studien und Umfragen zu dem Thema durchgeführt und das Ergebnis ist eindeutig. 96% der Befragten empfinden Videos hilfreich bei einer Kaufentscheidung, des Weiteren kaufen 73% eher ein Produkt oder eine Dienstleistung nachdem sie zuvor ein Werbevideo gesehen haben. Blah, blah, blah, zusammengefasst: Werbevideos wirken und sind toll! Wissenschaftler sprechen inzwischen von einem Wunder der Werbebranche. „Normalerweise ist Werbung nervig und hartnäckig, doch was dieses Werbeunternehmen geschaffen hat, kann man nicht in Worte fassen.“, fasst Dr. Betram in Worte, selbsternannter Junior Chief Innovator einer No-Name-Firma. Nächste Woche ist dann auch Abelarda Ibrahimovic Klausthals Biografie in allen Buchhandlungen erhältlich, die den Namen „Mein Leben…mit dem Kaugummi“ trägt. „Wer nicht wirbt, der stirbt!“ Die Unternehmen hierzulande haben im ersten Halbjahr 2017 so viel Geld für Internetwerbung ausgegeben wie nie zuvor. Insgesamt 912 Millionen Euro seien von Januar bis Juni für Werbebanner auf Internetseiten oder kleine Videofilme gezahlt worden, teilte der Branchenverband Bitkom mit. Dies sei ein Anstieg um mehr als einem Viertel (28 Prozent) oder gut 200 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Autor – auch unbenannt – aus verständlichen Gründen.
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